An dieses Ereignis erinnerte DRK-Präsident Thorben Prenntzell zu Beginn der Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands Osterholz, die am 26. November 2025 in Lilienthal abgehalten wurde. Die Versammlung blickte auf das Geschäftsjahr 2024 zurück, das für die Organisation überaus ereignisreich war.
Nach dem Hochwasser folgten im Januar und Februar zwei Großbrände in Mehrfamilienhäusern in Osterholz-Scharmbeck. Das DRK war wieder mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Sie versorgten Betroffene medizinisch, betreuten gerettete Personen und unterstützten die Feuerwehren. DRK-Kreisbereitschaftsleiter Mark Röpke berichtete, dass allein in den Bereitschaften 12.425 Dienststunden im Jahre 2024 geleistet wurden.
Auch abseits der Großschadenslagen prägten 2024 umfangreiche Aufgaben das Ehren- und Hauptamt. Die Kleider- und DRK-Shops in Lilienthal sowie Osterholz-Scharmbeck registrierten steigende Nachfrage. Dort wurden mehr als 11.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Zudem wurde eine zweite hauptamtliche Stelle für die Ehrenamtskoordination geschaffen. Die DRK-Vizepräsidentin Ute Rossol verwies auf neue Angebote wie ein Begegnungs- und Sprachcafé des DRK-Ortsvereins Schwanewede für ukrainische Geflüchtete.
In der Breitenausbildung verzeichnete der DRK-Kreisverband Osterholz e. V. einen deutlichen Anstieg der Kurszahlen. 2.235 Teilnehmende besuchten 197 Veranstaltungen. Mit der Festanstellung eines hauptamtlichen Ausbilders wurden neue Angebote möglich, darunter erstmals Ausbildungen für Brandschutzhelfer. Schulen, Vereine und Unternehmen nutzten verstärkt Erste Hilfe-Angebote. Ein von Schülern initiiertes Reanimationsprojekt an der Waldschule Schwanewede erreichte 162 Jugendliche der Klassenstufen 8 bis 11.
In der Versammlung berichtete Schatzmeister Volker Lütjen über die Jahresrechnung 2024, die nach Empfehlung des Präsidiums genehmigt wurde. Ebenso stimmten die Delegierten dem Wirtschaftsplan 2026 zu. Außerdem sprach die Versammlung dem Präsidium die Entlastung aus. Mehrere langjährige Mitglieder wurden für ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Verband geehrt.
Landrat Bernd Lütjen beglückwünschte den DRK-Kreisverband Osterholz e. V. zu seinem Jahresabschluss und erinnerte daran, dass das DRK und der Landkreis in vielen Bereichen eng miteinander verknüpft sind. Als Beispiele nannte er neben dem Rettungsdienst auch die mobile Beratungsstelle für Geflüchtete und Kindertagesstätten. Die Zusammenarbeit sei „ganz, ganz eng, sehr vertrauensvoll und verlässlich“, so Lütjen.
Der Landrat erinnerte auch an die Verleihung des Ehrenzeichens an die Helferinnen und Helfer, die seinerzeit beim Silvester-Hochwasser in Lilienthal eingesetzt wurden. Eine Ehrung, die er nach eigenen Worten „mit besonders großer Freude“ vornahm. Bernd Lütjen verabschiedete sich am Ende seines Grußwortes in seiner Funktion als Landrat von der DRK-Familie, versprach aber, der Organisation privat als Blutspender die Treue zu halten.
Kreisbrandmeister Jan Hinken überbrachte die Grüße der Osterholzer Feuerwehren. Auch er betonte die enge, kameradschaftliche Zusammenarbeit der Wehren mit dem DRK. Dabei erinnerte er nicht nur an gemeinsame Einsätze, sondern auch an die Ausbildung von Einsatzkräften in psychosozialer Notfallversorgung (PSNV). Die Unterstützung von Helferinnen und Helfern nach psychisch besonders belastenden Einsätzen spiele eine wichtige Rolle, „damit wir alle wohlbehalten aus den Einsätzen hinausgehen können“, so Hinken.
Zum Abschluss dankte DRK-Präsident Prenntzell allen ehren- und hauptamtlichen Kräften für ihr Engagement. Die Berichte zeigten, dass der Kreisverband im Jahr 2024 trotz hoher Belastungen stets handlungsfähig war. Die Organisation wolle alle ihre Angebote im Landkreis nicht nur beibehalten, sondern möglichst ausbauen, versprach Prenntzell.
